Montag, 9. März 2015

Revision 9001 - One Pager

Im kommenden September zeigt sich die ISO 9001 mit einer neuen Kapitelstruktur und neuen Anforderungen. Mit der Änderung wird ein neuer Standard für die kommenden zehn Jahre gesetzt und Unternehmen können sich weiter entwickeln.

In der Revision werden kaum noch die alten Kapitel zu finden sein. Es wird eine harmonisierte Kapitelstruktur geben, welche auf zehn Kapiteln aufbaut.

Die wichtigsten Änderungen sind der risikobasierte Ansatz, das Wissensmanagement, die Bewertung des Umfelds der Organisation, die höhere Verantwortung der Führung für das Qualitätsmanagement, sowie die verstärkte Forderung nach durchdachten Planungen von Veränderungen.

Der geforderte risikobasierte Ansatz bedeutet keine Forderung nach einem Risikomanagementsystem z.B. nach ONR 49000 oder ISO 31000. Viel mehr steht das Verständnis der eigenen Prozesse und der damit verbundenen Risiken im Fokus. Die Organisationen sollen die bedeutenden Einflussfaktoren Ihrer Prozesse kennen und bewerten. Die Bewertung muss auch eine Festlegung von Maßnahmen zur Risikominimierung enthalten, um damit bestmöglich Schaden von der Organisation abzuwenden.

Bedingt durch die sich wandelnde Zeit und höhere Fluktuationen setzt die neue Revision auf die Sicherung von Wissen im Unternehmen. Das Know-How im eigenen Unternehmen ist somit als eines der wichtigsten Ressourcen in den Fokus gerückt. Die Organisationen müssen sich intensiv mit der Definition von eigenem Wissen, dem Erhalt und der Weitergabe beschäftigen.

In der neuen Revision rückt das Umfeld der Organisation deutlich in den Mittelpunkt. So, wie es derzeit nur in der ISO 9004 betrachtet wird, müssen Organisationen ab September stärker mit Ihrem Umfeld beschäftigen. Als Umfeld werden dabei u.a. die Kapitalgeberseite, die Gesellschaft, die Umwelt und die Mitarbeiter gemeint. Das Umfeld muss hinsichtlich ihrer Erwartungen und Anforderungen an die Organisation bewertet und diese dann weitestgehend erfüllt werden.

Eines der größten und für viele überraschendste Änderungen ist der Wegfall der Forderung nach einem Beauftragten der obersten Leitung. Diese Funktion wird nicht mehr explizit gefordert, im Gegenzug wird eine größere Verpflichtung der obersten Leitung zu Qualität und dem Umsetzen von qualitätsrelevanten Aspekten gefordert.

Wie beim Wissensmanagement erkennt die neue Revision auch die immer schnelllebigeren Produktzyklen an. Daraus schlussfolgend muss auch eine stärkere Forderung nach effizienten Änderungsprozessen entstehen. Mit der neuen Revision müssen Änderungsprozesse bedeutend intensiver geplant werden. Aufbauend auf einer guten Planung werden Änderungen in der Organisation umgesetzt und die Umsetzung laufend beurteilt.